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Offener Brief: Oh, Compliance? Oh je, Compliance!

Liebe Leserin, lieber Leser,

Allgemein
Lesezeit 2 Min.
Eine isometrische Darstellung, die verschiedene Fachleute zeigt, die mit Aktivitäten im Zusammenhang mit Compliance- und Regulierungsprozessen beschäftigt sind, mit einer zentralen Checkliste, die die abgeschlossenen Aufgaben anzeigt.
Foto: © stock.adobe.com/TarikVision

in unserem Unternehmen gibt es jetzt eine neue Abteilung: Compliance. Etliche Juristen tummeln sich dort und versuchen, gegen die alltägliche Bestechung und Manipulation der Mitarbeiter vorzugehen. Das ist natürlich grundsätzlich sinnvoll und notwendig, treibt aber auch einige Blüten.

Was bisher völlig üblich war, kann heute schnell zu einer Abmahnung oder gar zur Kündigung führen. Klar ist (und war es schon immer), dass man kein Geld von Kunden, Auftraggebern oder Auftragnehmern annehmen darf. Was aber bisher durchaus üblich war und der Pflege der persönlichen und geschäftlichen Beziehungen diente, geht auch (fast) nicht mehr: eine einfache Einladung zum (Arbeits-)Essen. Da muss man schon sehr genau hinschauen – darf auf keinen Fall zu teuer werden. Jeder Anschein von Luxus ist zu vermeiden. Also: Der Burger im Schnellrestaurant ist noch ok – aber wer macht das schon?

Bereits bei einer Einladung zum Italiener fangen die Probleme an: Ist das ein normaler Wald- und Wiesenitaliener in der Vorstadt? Geht gerade noch so. Der Edel-Italiener mit Warteliste? Ein No-Go. Aber auch beim einfachen Italiener um die Ecke stellen sich Fragen über Fragen: Darf ich nur die Spaghetti Bolognese bestellen oder vielleicht auch die Linguine mit Trüffeln? Und beim Wein – geht ja eigentlich gar nicht während der Arbeitszeit, aber wenn doch? Den offenen Lambrusco kann ich nehmen, den Barolo aus der Flasche aber nicht? Wenn mein Rechnungsanteil über 20 Euro liegt – kann ich die Differenz dann selbst übernehmen? Aber wie sieht das aus?

Selbst wenn es nur um einen Kaffee geht, bin ich unsicher. Klar, der normale Filterkaffee oder ein Espresso ist sicherlich erlaubt, aber ein Kopi Luwak? Sie wissen schon, der Kaffee, bei dem die Bohnen erst von einem Palmäffchen gefuttert, anschließend wieder ausge… werden und dann in die Tasse kommen? Ist allerdings bei mir nur eine theoretische Frage, weil ich das Zeug nie trinken würde – aber wenn doch?

Eines merkt man bei allen Regeln und Vorschriften, die von unserer Abteilung Compliance kommen: Es ist sicherlich guter Wille vorhanden, aber von der (Geschäfts-)Praxis haben die Kollegen eher wenig Ahnung. Im Zweifel soll man den Vorgesetzten fragen bzw. informieren. Also bevor ich bestelle, die Karte studieren, auswählen, schauen, was das kostet, und dann vor die Tür gehen und den Chef anrufen, ob die Pizza mit Lachs noch erlaubt ist? Besser ist dann wohl doch der Schnellimbiss oder die Burger-Bude.

Genießen Sie Ihr Abendessen (wenn Sie es selbst bezahlen).

Herzlichst, Ihr Felix, der Glückliche

Wir haben etwas Neues für Ihre Mittagspause!

„60 Minuten Compliance Lunch“

Ihr 60 Minuten arbeitsrechtlicher Compliance Lunch. Das Setting ist einfach: In ihrer Mittagspause besprechen die Experten Dr. Michaela Felisiak und Dr. Dominik Sorber Compliance Themen rund um die Themen Talent und Labor Relation. Für Sie bedeutet dies ein kurzer Zeitaufwand und dafür ein hoher Nutzen. Oder wissen Sie, ob und wie Sie Talente aus dem europäischen Ausland beschäftigen können oder ob Sie im Beschäftigtendatenschutz gut aufgestellt sind?

In 60 Minuten Compliance Lunch erhalten Sie ein Briefing zu aktuellen Talenttrends sowie Updates zu aktueller arbeitsrechtlicher Rechtsprechung. Darüber sprechen wir mit Ihnen gemeinsam beim 60 Minuten Compliance Lunch.

 

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