So viel Geld bleibt im Alter
Um Informationen über die Einkünfte im Alter zu bekommen muss man bisher noch den jährlichen Informationsbrief der gesetzlichen Rentenversicherung lesen. 59% der Deutschen (70% der Nicht-Rentner) wünschen sich eine digitale Auskunft, die jederzeit abrufbar ist. Dennoch haben 65% der Deutschen ihr letztes privates Altersvorsorgeprodukt persönlich in einer Bank oder einem Versicherungsbüro erledigt statt digital.
Dies ist das Resultat einer Bitkom-Umfrage, die 1.002 Personen ab dem Alter von 16 Jahren befragt hatte. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sagt dazu: „Ohne private oder betriebliche Altersvorsorge stünden viele Menschen im Alter vor dem finanziellen Ruin. Umso wichtiger ist es, sowohl den Zugang möglichst einfach zu machen als auch für Transparenz und Überblick bei den Leistungen zu sorgen – und das bedeutet, konsequent auf digitale Technologien zu setzen.“
So würden sich 45 Prozent aller Deutschen und sogar eine knappe Mehrheit (51 Prozent) derjenigen, die noch keine Pension oder Altersrente beziehen, von einer Künstlichen Intelligenz auf Grundlage ihrer jeweiligen Lebenssituation zur Altersvorsorge beraten lassen. Gleichzeitig glauben aber 61 Prozent, dass der Abschluss einer Altersvorsorge so kompliziert ist, dass dies letztlich nicht ohne Hilfe eines Menschen möglich ist. „Kurzfristig geht es um hybride Lösungen, die digitale und persönliche Beratung verzahnen“, so Rohleder. „Eine einfache, klare und digitale Darstellung würde es mehr Menschen ermöglichen, eine selbstständige und fundierte Entscheidung für ihre Altersvorsorge zu treffen.“
Bitkom hat heute ein Whitepaper „Altersvorsorge 4.0 – Der Beitrag der Digitalisierung zur Altersvorsorge“ veröffentlicht, das unter anderem aufzeigt, wie mit Hilfe digitaler Technologien der Zugang zur Altersvorsorge für mehr Menschen erleichtert wird. Zudem schlägt Bitkom in dem Papier konkrete Maßnahmen für Politik und Praxis vor. So soll eine lebenslange finanzielle Bildung etabliert werden, von der Schule bis zu Weiterbildungen mit Online-Angeboten und Smartphone-Apps. Künftige Alterseinkünfte sollen unter anderem durch verschlankte Förderrichtlinien digital darstellbar werden, den Anbietern muss zudem bei Zustimmung der Kundinnen und Kunden ein direkter kontrollierter Zugang zu den Daten der neuen Digitalen Rentenübersicht gegeben werden. Grundsätzlich bieten standardisierte Daten zudem die Chance, offene Plattformlösungen zu schaffen, die auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse eingehen können. Das Positionspapier „Altersvorsorge 4.0 – Der Beitrag der Digitalisierung zur Altersvorsorge“ steht zum kostenlosen Download bereit unter www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Altersvorsorge-40-Der-Beitrag-der-Digitalisierung-zur-Altersvorsorge
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 678 Personen, die noch nicht in Rente oder Ruhestand sind. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zu digitalen Vorsorgeprodukten auf Sie bzw. Ihrer Meinung zu?“ und „Bitte geben Sie für das Produkt >private Altersvorsorge< an, ob Sie diese zuletzt online oder offline abgeschlossen haben, oder diese nicht besitzen.“
Quelle: Bitkom