Arbeitsmarkt : Das Erwerbspersonenpotenzial schrumpft bis 2060 um 11,7 Prozent
Bis zum Jahr 2060 wird das Erwerbspersonenpotenzial, nach einer aktuellen Projektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), um 11,7 Prozent von 45,7 Millionen auf 40,4 Millionen schrumpfen.
Grund für die Schrumpfung ist der Rückgang der inländischen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Weder die steigenden Erwerbsquoten noch die Zuwanderung können dies ausgleichen. Nach der Projektion werden 2060 72,6 Millionen Menschen in Deutschland leben. Davon sind 52,2 Millionen Personen im erwerbsfähigen Alter. Das bedeutet einen Rückgang um 10,2 Millionen Personen.
Die Projektion geht davon aus, dass sich die jährliche Nettozuwanderung von 220.000 Personen im Jahr 2020 auf 106.000 im Jahr 2060 mehr als halbiert. Die Zuwanderung von Personen aus der EU wird danach von durchschnittlich jährlich 900.000 in den vergangenen zehn Jahren bis 2060 auf 600.000 sinken. Gleichzeitig wird die Zuwanderung aus Drittstaaten bis dahin von 240.000 auf 500.000 steigen. Die Wirkung der Zuwanderung auf das Erwerbspersonenpotenzial wird aber dadurch begrenzt, dass die Abwanderung von 750.000 pro Jahr auf 1 Million Personen steigen wird.
Erwartet wird, dass die Geburtenrate pro Frau von 1,5 auf 1,7 steigt. Die Erwerbsbeteiligung deutscher Frauen zwischen 25 und 54 Jahren wird von 89 auf 93 Prozent steigen, die von ausländischen Frauen von 67 auf 77 Prozent. Die Erwerbsbeteiligung Älterer wird bei deutschen Männern um sieben Prozentpunkte, bei ausländischen Frauen um sieben Prozentpunkte, bei ausländischen Männern um drei Prozentpunkte und bei deutschen Frauen um ein Prozentpunkt zunehmen.
Die Ergebnisse der Projektion zeigen, dass den Betrieben in den nächsten Jahrzehnten deutlich weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden. Ansatzpunkte bilden die Erwerbsbeteiligung, insbesondere ausländischer Frauen und Älterer, der Abbau der Arbeitslosigkeit wie auch die Migration.