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Stressbewältigung : Stress – kaum zu vermeiden, aber zu managen!

Stress ist eigentlich als Lebensretter konzipiert. Ohne Stress und seine biologischen Folgen wären unsere frühen Vorfahren kaum überlebensfähig gewesen.

Lesezeit 3 Min.
Eine Karikatur eines erschrockenen Höhlenmenschen, der überrascht wegspringt, als ein Löwe aus seiner Höhle auftaucht, umgeben von üppiger grüner Vegetation, die die Herausforderungen der Humanressourcen symbolisiert.

Die Flucht vor dem Säbelzahntiger oder der Kampf mit dem Mammut konnte nur funktionieren, weil eine ganze Reihe von körperlichen Reaktionen durch Stress ausgelöst werden:

  • Ausschüttung eines ganzen Cocktails von Hormonen und Botenstoffen, z. B. Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol und andere,
  • Blutdruck, Puls, Atemfrequenz und Blutzucker steigen,
  • Abschaltung anderer Bereiche wie beispielsweise der Darmtätigkeit.

Alle körperliche Energie wird in die für Flucht oder Kampf notwendigen Bereiche geleitet. Daran hat sich bis heute nichts geändert – und das macht uns Probleme.

Denn die körperlichen Reaktionen wurden bei unseren Vorfahren durch die körperliche Aktivität bei der Flucht oder im Kampf wieder ausgeglichen. Das ist uns modernen Menschen in der Regel verwehrt. Deshalb dauert es sehr lange, bis etwa die ausgeschütteten Hormone wieder abgebaut werden. Oft gibt es bis dahin schon wieder erneute Stresssituationen, die „für Nachschub“ sorgen. Was letztlich dazu führt, dass der Körper sich in einem Dauerstresszustand befindet. Was sich dann negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Wie groß ist das Problem Stress?

Nach einer umfangreichen Studie der Techniker Krankenkasse fühlen sich rund 60 Prozent der Befragten gestresst, 23 Prozent sogar häufig. Diese Zahlen von 2016 dürften sich, insbesondere durch Corona und die damit verbundenen Belastungen, eher noch erhöht haben.

Nun muss man berücksichtigen, dass jeder Mensch Belastungen sehr unterschiedlich wahrnimmt. Was für den einen schon belastender Stress ist, stellt für einen anderen nur eine sportliche Herausforderung dar. Hinzu kommt, dass beruflicher Stress und privater Stress sich gegenseitig verstärken können. Wer zwar beruflich stark angespannt ist, aber ein ausgeglichenes, entspannendes Privatleben hat, kann dadurch einen guten Ausgleich finden. Gibt es hingegen zusätzlich zur beruflichen Belastung auch im privaten Bereich Dauerstress, sind gesundheitliche Folgen vorprogrammiert. Aber auch hier ist die Widerstandskraft (Resilienz) individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Die Trennung von Beruf und Privatleben ist wichtig, um einen Ausgleich finden zu können. Was durch Homeoffice und Home-Schooling nicht gerade erleichtert wird. Das ist einer der Gründe, dass die Corona-Pandemie zu einer Erhöhung der Stressbelastung führt. Aber auch die Erwartung – insbesondere an Führungskräfte –, permanent erreichbar und ansprechbar zu sein, verstärkt die Probleme.

Werden Privat- und Berufsleben zu sehr vermischt, fehlen Zeiten der Entspannung und der Ruhe. Körper und Seele bekommen keine Gelegenheit mehr zur Regeneration und werden schließlich krank.

Die gesundheitlichen Folgen

Die Wirkung von Dauerstress auf den Körper ist natürlich individuell recht unterschiedlich. Die häufigsten körperlichen Beschwerden sind Herz-Kreislauf-Störungen, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen bis hin zu Tinnitus, Hörsturz oder Herzinfarkt. Die psychischen Störungen sind nicht unbedingt harmloser. Neben Nervosität, Erschöpfungsgefühlen (Burnout) oder Angstzuständen kann sich auch eine ernste Depression entwickeln.

So können Sie wieder ins Gleichgewicht kommen

Vieles können Sie selbst beeinflussen. Als Allererstes Ihre Einstellung: Neigen Sie zum Perfektionismus? Muss es bei Ihnen immer die 100-Prozent-Lösung sein? Verlangen Sie von sich selbst zu viel?

Führen Sie ein Stresstagebuch. Notieren Sie, welche Situationen, welche Aufgaben Sie besonders belasten. Wann Sie körperliche Beschwerden verspüren, wann die psychische Belastung besonders groß erscheint.

Planen Sie Ihre Tage anders. Lassen Sie gezielt Freiräume, die Sie für angenehme Aktivitäten nutzen. Das kann, je nach Interessenlage, Sport sein oder ein Essen mit Freunden, ein Kino- oder Theaterbesuch (was zugegebenermaßen in Corona-Zeiten schwierig ist). Halten Sie diese Zeiten konsequent ein – auch wenn Ihr Chef andere Pläne mit Ihnen haben sollte. Ihre Gesundheit hat jetzt Vorrang.

Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten über Ihr Gefühl der Überlastung und fordern Sie Unterstützung oder Abhilfe ein.

Überlastungen durch Stress erkennen

Wie schon dargestellt, sind die Auswirkungen von Stress bei jedem Menschen unterschiedlich. Sie sollten sich Gedanken machen, wenn

  • Sie trotz Erschöpfung nicht mehr abschalten können,
  • auch ein Wochenende oder ein Kurzurlaub nicht mehr zur Entspannung ausreicht,
  • Sie sich über längere Zeit überlastet fühlen,
  • Sie längere Zeit nervös, lustlos oder gereizt sind,
  • Sie am Sinn ihres Lebens oder Ihrer Tätigkeit zweifeln,
  • Sie Einschlaf- oder Durchschlafstörungen haben,
  • sich körperliche Beschwerden einstellen.

Stellen Sie solche Symptome an sich fest, ist es Zeit, zu handeln. Sprechen Sie mit vertrauten Menschen (Freund, Partner, Arzt) über Ihre Probleme und verändern Sie die Situation oder Ihre Einstellung. Suchen Sie professionelle Hilfe und lassen Sie sich beraten.

Jürgen Heidenreich

Das Bild ist ein Ausschnitt aus einem deutschen Text, der offenbar aus einer Informationsquelle oder einem Artikel stammt. Dort steht „Lesetipp: viele weitere Informationen zum Thema Stress und dessen Bewältigung unter:“, gefolgt von einem Leerzeichen, das wahrscheinlich für eine URL vorgesehen ist. Neben dem Text befindet sich ein QR-Code, der vermutlich auf zusätzliche Ressourcen oder eine entsprechende Website verweist, damit die Leser ihn scannen und auf diese Weise weitere Informationen zum Stressmanagement abrufen können.
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