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Resi … – wo bist du? : Widerstandsfähige Mitarbeitende in unsicheren Zeiten

Hier ein Krieg. Da ein Krieg. Hier ein verrückter Machthaber, dort ein verrückter Amtsinhaber. Die Welt fühlt sich bedrohlicher an als noch vor zehn Jahren. Kein Wunder, dass psychische Erkrankungen zunehmen und Menschen nach Möglichkeiten suchen, ihre Resilienz zu verbessern. Die Fähigkeit, Herausforderungen und Rückschläge erfolgreich zu bewältigen, ist nicht nur im Job gefragt, sondern ein wichtiger Bestandteil des kollektiven Alltags. Doch wie können Unternehmen dazu beitragen, diese Kompetenz bei ihren Mitarbeitenden zu stärken?

Lesezeit 3 Min.
Bild: Sven Vietense/stock.adobe.com

Warum Resilienz heute im Job unverzichtbar ist. Nicht nur die Welt hat sich zum Krisenschauplatz entwickelt. Die Arbeitswelt schippert ebenso durch turbulente Gewässer: Digitalisierung, Globalisierung und nicht zuletzt die Covid-19-Pandemie haben Unternehmen und ihre Mitarbeiter vor neue Herausforderungen gestellt.

Laut einer Studie der Harvard Business Review aus dem Jahr 2023 geben 78 Prozent der befragten Unternehmensführer an, dass Resilienz eine der wichtigsten Eigenschaften ist, um den Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden. Mitarbeiter, die resilient sind, bewältigen Stress besser und tragen aktiv zur Innovationsfähigkeit sowie zur Anpassungsbereitschaft des Unternehmens bei.

Dass diese Kompetenz heute wichtiger denn je ist, zeigt der Anstieg psychischer Belastungen am Arbeitsplatz. Laut dem DAK-Gesundheitsreport 2023 haben Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen in den vergangenen zehn Jahren um 64 Prozent zugenommen. Resilienz wirkt hier wie ein Schutzschild, das Mitarbeitende vor Burnout und ähnlichen Folgen bewahren kann.

Psychisch krank? Lange ein Tabuthema!

Der ein oder andere mag sich erinnern: In der Vergangenheit haben Unternehmen wenig bis gar keinen Fokus auf die psychische Widerstandsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden gelegt. Burnout? Lange ein Tabu-Thema. Der Umgang mit Mitarbeitenden war oft hierarchisch geprägt und stark auf Produktivität ausgerichtet. Resilienz spielte dabei eine untergeordnete Rolle. Stabile Rahmenbedingungen, weniger dynamische Veränderungen: Unternehmen betrachteten ihre Mitarbeitenden häufig als rein funktionale Einheiten, die klare Anweisungen befolgten.

Stress? Emotionale Belastung? Das lag nicht in der Verantwortung des Arbeitgebers. Erst in den vergangenen Jahren, mit dem Aufkommen agiler Arbeitsmethoden und einer stärkeren Fokussierung auf Mitarbeiterzufriedenheit, beginnt sich der Blick auf die Bedeutung von Resilienz zu verändern.

Was Unternehmen tun können, um Resilienz zu fördern

Resilienter Mitarbeiter sind auch eine Frage der Unternehmenskultur. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, aktiv dazu beizutragen, dass ihre Mitarbeiter Krisen gelassener ins Auge blicken.

Hier ein paar mögliche Ansätze:

  • Förderung einer positiven Unternehmenskultur: Ein offenes und wertschätzendes Arbeitsumfeld ist essentiell, damit Mitarbeitende widerstandsfähig handeln. Dazu gehört eine gesunde Fehlerkultur, in der Arbeitgeber Fehler als Lernchance betrachten. Laut einer Studie der Gallup Organisation aus dem Jahr 2022 steigert eine positive Unternehmenskultur die Resilienz der Mitarbeiter um bis zu 40 Prozent.
  • Training und Weiterbildung: Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern Mitarbeitende können diese Fähigkeit erlernen. Unternehmen, die Workshops und Schulungen anbieten, tragen dazu bei, dass ihre Belegschaft Techniken wie Stressbewältigung, Achtsamkeit oder Zeitmanagement erwirbt.
  • Flexible Arbeitsmodelle: Die Möglichkeit, Arbeit und Privatleben besser zu vereinbaren, trägt wesentlich zur mentalen Gesundheit bei. Unternehmen, die flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen anbieten, unterstützten ihre Mitarbeitenden dabei, ihre Work-Life-Balance zu optimieren.
  • Führungskräfte als Vorbilder: Resiliente Führungskräfte führen ihre Teams besser durch Krisen und bieten dabei Orientierung und Stabilität. Laut der Studie „Leadership in Times of Crisis“ von McKinsey aus dem Jahr 2023 hängt die Resilienz eines Teams stark von der Haltung und Kompetenz der Führungskraft ab.

Die Bedeutung der Generationenwende

Der Wandel der Generationen in der Arbeitswelt macht das Thema Resilienz noch relevanter. Die Generation Z, die zunehmend den Arbeitsmarkt betritt, bringt andere Erwartungen an Arbeitgeber mit als vorherige Generationen. Junge Menschen suchen nach Sinnhaftigkeit, einem guten Arbeitsklima und der Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung.

Eine Umfrage von Deloitte aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 59 Prozent der Generation- Z-Arbeitnehmer großen Wert auf mentale Gesundheit und Work-Life-Balance legen. Unternehmen, die Resilienz fördern, können nicht nur ihre vorhandenen Mitarbeiter stärken, sondern auch für Nachwuchstalente attraktiver werden. In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Fazit: Resilienz als strategischer Erfolgsfaktor

Resilienz ist mehr als ein individuelles Konzept; sie ist eine strategische Ressource für Unternehmen. Betriebe, die ihre Mitarbeitenden widerstandsfähiger aufstellen, schaffen ein gesundes Arbeitsumfeld und sichern ihre eigene Zukunftsfähigkeit. Unternehmen, die diesen Weg einschlagen, investieren nicht nur in die Produktivität, sondern auch in die Loyalität sowie in die Zufriedenheit ihrer Belegschaft. In einer Welt voller Wandel ist Resilienz der Schlüssel, um erfolgreich und nachhaltig zu agieren.

Bild: industrieblick/stock.adobe.com

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