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Zukunft Bau : Neuordnung der Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft tritt 2026 in Kraft

Die Bauwirtschaft modernisiert ihre Ausbildung: Ab 2026 gelten neue Ordnungen für 19 Berufe – mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Praxisnähe.

AusbildungKurzmeldungenMagazin
Lesezeit 1 Min.

Für Unternehmen, Ausbilder und Auszubildende in der Bauwirtschaft startet in weniger als einem Jahr ein bedeutsamer Transformationsprozess: Ab dem 01.08.2026 gelten neue Ausbildungsordnungen für insgesamt 19 Berufe aus den Bereichen Ausbau, Hochbau und Tiefbau. Das Ziel ist, eine moderne, digitale und nachhaltige Berufsausbildung zu etablieren, die den Herausforderungen von Klimaschutz und Digitalisierung gerecht wird.

Die vorhandene Verordnung aus dem Jahr 1999 war in Teilen veraltet. Ihre Nachfolge regelt künftig sowohl drei zweijährige als auch 16 dreijährige Ausbildungsberufe. Für die längeren Ausbildungswege wird erstmals die gestreckte Gesellen- oder Abschlussprüfung eingeführt, bei der die Leistung im zweiten Ausbildungsjahr zu 40 Prozent in die Gesamtwertung einfließt – ein Schritt, der durch einheitlichere Prüfprozesse mehr Praxisnähe und Transparenz schafft.

Parallel wird mit dem Anrechnungsmodell bei zweijährigen Berufen eine Durchlässigkeit zur dreijährigen Ausbildung geschaffen: Auszubildende können nahtlos in eine vertiefte Qualifikation übergehen, ohne schon nach zwei Jahren neu beginnen zu müssen.

Inhaltlich wurden die Ausbildungsrahmen umfassend überarbeitet: Neben klassischen handwerklichen Fähigkeiten spielen zukünftig Nachhaltigkeit, Klimaschutz und digitale Kompetenzen eine zentrale Rolle. Themen wie energieeffizientes Bauen im Bestand, Building Information Modeling (BIM) und digital unterstützte Arbeitsprozesse sind nun verpflichtender Bestandteil der Lehre.

Um die Praxis gut vorzubereiten, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) zusammen mit Sozialpartnern die Reihe „Ausbildung gestalten“ aufgelegt und stellt 16 Umsetzungshilfen bereit. Sie enthalten Hintergrundinformationen, Prüfungsanforderungen sowie Zeitpläne und Empfehlungen für die überbetriebliche und betriebliche Ausbildung.

Die Neuordnung bietet aber nicht nur Pflicht, sondern auch Chance: Unternehmen können ihre Ausbildungsqualität sichtbar steigern, sich als innovativer Ausbilder positionieren und besonders im Bereich der grünen Bauwirtschaft frühzeitig junge Talente gewinnen.

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