Betrieb und Familie : Workforce Management und Work-Life-Balance
Moderne Lösungen für die Balance zwischen Familie und Karriere
Das Sozialgesetzbuch III schreibt gesetzlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor, um diese zu fördern. Der digitale Wandel macht das möglich, dennoch verschließen sich viele Unternehmen vor innovativen Lösungsansätzen. Dabei bieten gerade diese viele Vorteile, die unter anderem zu gesteigerter Mitarbeitermotivation führen können. Ob Kinder, pflegebedürftige Angehörige oder das eigene Privatleben: Es gibt verschiedene Gründe, warum Angestellte Möglichkeiten einer gesunden Work-Life-Balance im Arbeitsalltag zu schätzen wissen. Dazu gehören etwa flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle oder lebensphasenorientierte Arbeitszeiten.
Der klassische Fall ist, dass eine Mitarbeiterin Mutter wird und deshalb vorübergehend aus dem Arbeitsleben ausscheidet. Doch nach der Elternzeit ist die Erziehung und Beaufsichtigung des Kindes noch längst nicht abgeschlossen. Danach gilt es, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen und den Wunsch der Wiedereingliederung in das Arbeitsleben zu ermöglichen. Der Arbeitgeber muss diesen Wunsch respektieren und, die Beratung und die Förderung der beruflichen Weiterbildung gewährleisten. Hinzu kommt, dass auch Männer heute häufiger einen Teil der Elternzeit wahrnehmen. Und auch pflegebedürftige Angehörige werden aufgrund des demografischen Wandels immer wahrscheinlicher. Diesem Umstand müssen Unternehmen Rechnung tragen. Doch wie kann das gelingen?
Führende Frauen und der demografische Wandel
Im Gegensatz zu früher sind Frauen heute genauso gut oder manchmal sogar besser ausgebildet als Männer. Diese Voraussetzung bietet der Wirtschaft enorme Potenziale. Dennoch stehen junge Karriere-Frauen oftmals vor der Entscheidung: Familie oder Beruf? Frauen in Führungspositionen sind in verschiedenen Branchen immer noch selten gesehen. Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Frauenanteil in Führungspositionen 2017 bei 29 Prozent. Besonders im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist Deutschland damit weit abgeschlagen. Mit der Anzahl der Kinder sinkt die Beschäftigungsquote der Frauen zudem. Bei Frauen mit drei oder mehr Kindern lag diese in Deutschland 2017 nur bei 54,1 Prozent.
Die Generationen Y und Z fordern Flexibilität
Flexibilität ist also ein wichtiges Stichwort – für Mitarbeiter und Unternehmen. Gerade für die jüngeren Generationen Y und Z ist dieses Thema besonders relevant. Für sie ist bei der Wahl des Arbeitgebers entscheidend, ob ihnen die gewünschte Form der Flexibilität bei den Arbeitszeiten ermöglicht wird. Mit starren Schichtmodellen können Unternehmen also nur schwer als attraktiver Arbeitgeber punkten. Gleichzeitig darf Flexibilität aber nicht zu Chaos führen. Schließlich müssen Unternehmen arbeits- und wettbewerbsfähig bleiben.
Heimarbeits-Modelle und das digitale Zeitalter
Flexible Arbeitszeiten bieten bereits viele Unternehmen, flexible Arbeitsorte dagegen wenige. Doch gerade das ist beim Thema Elternzeit, Teilzeitmodell, Pflege von Angehörigen und anderen Gegebenheiten bei den Arbeitnehmern und der jungen Generation gefragt. Viele Unternehmen gehen laut Statista davon aus, dass die Anzahl der Mitarbeiter im Homeoffice in Zukunft steigen wird. Das ist unter anderem auf die neuen Möglichkeiten im Hinblick auf die Digitalisierung zurückzuführen. Es gibt die heimbasierte Telearbeit, die alternierende Telearbeit und die mobile Telearbeit: Dabei erledigt man seine Aufgaben entweder (teilweise) zu Hause oder von unterwegs und ist dementsprechend nicht an die Räumlichkeiten des Unternehmens gebunden.
Die Frage ist also, wie eine Win-win-Situation für Unternehmen und Mitarbeiter aussehen kann. Unsere Antwort: Unternehmen sollten sich die digitale Transformation zu Nutze machen und smarte HR-Tools nutzen, um die nötige Flexibilität handhabbar zu gestalten.
Digitale Brücken bauen
Denn innovative Workforce-Management-Lösungen können den Wandel begünstigen. Die Voraussetzungen sind durch mobile Informations- und Kommunikationstechnologien schon gegeben. Denn wer es schafft, seine Arbeitskräfte nach ihren Qualifikationen, ihrem Können und auch nach ihren persönlichen Wünschen einzusetzen, gewinnt auf ganzer Linie. Nur so können die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten voll ausschöpfen und sind zugleich viel motivierter, weil ihre individuellen Bedürfnisse Berücksichtigung finden. Eine wohlüberlegte und fundierte Personalplanung ist daher unverzichtbar. Sie sorgt nicht nur für Effizienz- und Effektivitätsvorteile auf Seiten des Unternehmens, sondern auch für eine höhere Mitarbeiterbindung, wenn die mögliche Flexibilität die Wünsche der Mitarbeiter so weit wie möglich berücksichtigt. Teilzeitkontingente, Lebensarbeitszeitmodelle oder auch lebensphasenorientierte Arbeitszeiten können in Workforce-Management-Lösungen parametriert werden und finden somit bei der Planung automatisch Berücksichtigung. So wird der Einsatz von Software zu einem strategischen Werkzeug der Mitarbeiterbindung und führt dazu, dass Personalressourcen intelligenter und effizienter eingesetzt werden. Hinzu kommt, dass die Personaleinsatzplanung automatisch und damit objektiv – also ohne jeglichen Nasenfaktor – erfolgt.
Bei der Nutzung eines Wunschbuchs können Mitarbeiter ihre persönlichen Arbeitszeitwünsche hinterlegen. Auch besteht für Mitarbeiter die Möglichkeit, Dienste über eine Diensttauschbörse selbständig zu tauschen bzw. zum Tausch anzubieten. Die Überprüfung der notwendigen Mitarbeiterqualifikation erfolgt in der Software automatisch. Hierdurch wird eine Grundlage für zufriedene und motivierte Mitarbeiter gelegt. Mobile Workforce-Management-Lösungen bieten zudem Optionen, Zeiten ortsunabhängig minutengenau zu erfassen, um alles detailliert zu dokumentieren. Die Lösungen sind also gegeben – jetzt liegt es an den Unternehmen, diese anzunehmen und umzusetzen. Die Mitarbeiter freut es in jedem Fall.
Quellen:
https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Arbeitsmarkt/Frauenanteil_Fuehrungsetagen.htmlhttps://service.destatis.de/DE/FrauenMaennerEuropa/DE_DE_womenmen_core/bloc-2b.html?lang=dehttps://de.statista.com/infografik/9161/verbreitungvon-home-office-in-deutschland/