Zukunft der Arbeit : Fünf Handlungsempfehlungen für den Arbeitsplatz von morgen
Zufriedenheit, Wertschätzung und technologisches Know-how sind zentrale Grundpfeiler innovativer und erfolgreicher New-Work-Strategien

Homeoffice, Videokonferenzen, Remote-IT-Systeme, flexible Arbeitszeiten: Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung und Akzeptanz neuer Arbeitsmodelle immens beschleunigt. Zugleich bedeutet der fortschreitende Homeoffice-Trend aber auch, dass deutsche Unternehmen vermehrt in neue Tools und Lösungen investieren sowie neue Ansätze entwickeln müssen, um Mitarbeitern das Arbeiten im eigenen Zuhause zu ermöglichen. Doch worauf sollten sie hierbei achten? Welche Stellschrauben sind in Bezug auf die Zukunft der Arbeit zu berücksichtigen, um Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen und sich wettbewerbsstark aufzustellen? Der Payroll- und HR-Service-Provider SD Worx hat fünf Handlungsempfehlungen zusammengefasst, die Personalverantwortlichen eine wertvolle Hilfe sind.
1 Zentrale Grundlage: Zufriedenheit der Mitarbeiter aufrechthalten
Die meisten Menschen in Deutschland identifizieren sich mit ihrem Job und sind stolz auf ihr Tagwerk. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung von SD Worx in Zusammenarbeit mit der Antwerp Management School aus dem ersten Quartal 2020, also noch vor der COVID-19-Krise. 64,1 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland äußern sich in dieser Umfrage positiv über die Arbeit, die sie aktuell leisten. Zudem sind 62,6 Prozent zufrieden in und mit dem Unternehmen, bei dem sie angestellt sind. „Diese hohe Zufriedenheit wirkt sich auch auf die Mitarbeiterbindung und -leistung aus“, erklärt Ans De Vos, Professor an der Antwerp Management School, der sich auf das Thema „Next Generation Work: Creating Sustainable Careers“ spezialisiert hat. „Die Herausforderung besteht nun darin, die Zufriedenheit der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten, aber zugleich zu vermeiden, dass sie in eine Komfortzone kommen, die sie nicht mehr verlassen wollen. Letzteres passt nämlich nicht zu der sich rasch wandelnden Arbeitswelt, in der Anpassungsfähigkeit und Offenheit für Veränderungen die entscheidenden Faktoren für nachhaltige Karrieren sind.
2 Für Gesundheit und Wohlbefinden Sorge tragen
Damit nicht genug: Die Studie hat außerdem herausgefunden, dass in Deutschland 54,6 Prozent der befragten Arbeitnehmer von ihrem Job begeistert und 46,9 Prozent von ihnen am Arbeitsplatz voller Energie sind. Tanja Büchsenschütz, Director HR bei SD Worx Deutschland, kommentiert dieses Ergebnis: „Das gute Abschneiden kann uns alle mit Stolz erfüllen. Nun ist es aber wichtig, die Weichen zu stellen, damit die Zahlen auf einem hohen Level bleiben. Noch ist offen, wie sich die Corona-Krise auf sie auswirken wird. Aber für viele Arbeitnehmer sind die eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden derzeit ohne Zweifel die größte Sorge.“ Daher müssten Unternehmen Sorge tragen, dass sich Vorgesetzte auch mit diesem Aspekt aus dem Leben der Mitarbeiter beschäftigen.
3 Arbeit wertschätzen und Karrierechancen aufzeigen
Des Weiteren ist es wichtig, Aufgaben herausfordernd zu gestalten und sicherzustellen, dass Mitarbeiter ein ausgeglichenes Maß an Verantwortung tragen. Wertschätzung ist ein weiterer zentraler, aber häufig unterschätzter Faktor. Fühlen Mitarbeiter, dass ihre harte Arbeit wahrgenommen und anerkannt wird, steigert das den Wert ihres Jobs. Büchsenschütz führt aus: „Mitarbeiter haben oft das Gefühl, sich im eigenen Unternehmen nicht weiterentwickeln zu können. Sie benötigen daher einen Ausblick auf die Möglichkeiten, künftig anspruchsvollere, kreativere oder lohnendere Aufgaben zu übernehmen. All das sind wichtige Antriebskräfte für das Engagement der Menschen, die jeder Arbeitgeber täglich berücksichtigen sollte.“

4 Neue Technologie übernimmt Routineaufgaben und unterstützt Mitarbeiterentwicklung
Eine Möglichkeit, Karrieren zu fördern, ist der Einsatz innovativer Technologie. So stehen Arbeitnehmer der Einführung neuer Geräte und Lösungen am Arbeitsplatz grundsätzlich positiv gegenüber. Modernisierungen auf diesem Gebiet sehen 25,9 Prozent der deutschen Arbeitnehmer als Chance, ihre Karriere voranzubringen. Zudem geben sie an, dass neue Technologie das Stresslevel am Arbeitsplatz senken würde. „Dieses Ergebnis passt zur Beobachtung, dass Technologie am Arbeitsplatz unter anderem Routineaufgaben automatisiert“, sagt Professor Ans De Vos. „Dadurch haben Arbeitnehmer oft mehr Zeit für andere, meist anspruchsvollere Aufgaben. Das steht im direkten Gegensatz zu den negativen Aspekten, von denen oft die Rede ist, wenn es um die Auswirkungen von Technologie am Arbeitsplatz geht. Wichtig ist aber, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter konkret auf berufliche Aufstiegschancen hinweisen.“
5 Angst nehmen, vielschichtige Schulungen anbieten
Der Einsatz neuer Technologien setzt darüber hinaus ein gewisses Maß an Flexibilität voraus. So rechnet in Deutschland etwa jeder siebte Arbeitnehmer damit, dass sich sein Arbeitsspektrum innerhalb weniger Jahre weitgehend oder fast vollständig verändern wird – bedingt insbesondere durch neue Tools und Systeme sowie Arbeitsumfelder. Das hat aber keinen Einfluss auf das Stresslevel der Befragten, denn die meisten Umfrageteilnehmer spüren keinen zusätzlichen Druck am Arbeitsplatz als Folge neuer Technologie. In Deutschland gaben sogar 19,2 Prozent an, dass sie positive Auswirkungen auf das eigene Stressniveau habe. „Zwischen anspruchsvollerer Arbeit oder besseren Aufstiegschancen und mehr Stress verläuft ein schmaler Grat“, erklärt Ans De Vos. „Stress angesichts technologischer Veränderungen ist häufig auf Angst, Unsicherheit oder Selbstzweifel zurückzuführen. Wenn Arbeitnehmer an sich selbst zweifeln, stellen sie ihre Fähigkeit in Frage, neue Aufgaben reibungslos erfüllen zu können. Erforderlich ist es daher, sich um Schulungen für die eigenen Arbeitnehmer zu kümmern, bei denen sie sowohl den Umgang mit neuer Technologie lernen als auch in neue Aufgaben und Verantwortlichkeiten hineinfinden. Sich als Unternehmen nur auf die Beherrschung der Technologie zu konzentrieren, reicht nicht aus.“
Fazit: Arbeitsabläufe beschleunigen, Mitarbeiter entlasten

Die Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate – beeinflusst durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie – haben eindrücklich gezeigt, dass Unternehmen ihre Arbeitsumfelder ändern und vermehrt auf unterstützende Technologien setzen müssen, um sich und ihre Mitarbeiter zukunftsstark aufzustellen. Firmen und Organisationen sind in diesem Zusammenhang aufgefordert, ihre internen Prozesse mithilfe neuer Technologie zu beschleunigen und zu optimieren. Patrick Weber, Managing Director bei SD Worx Deutschland, resümiert: „Die Befürchtung, dass durch neue Technologie Arbeitsplätze verloren gehen könnten oder Mitarbeiter mit ihr nicht zurechtkommen, scheint – so unsere Umfrageergebnisse – unbegründet. Neue Technologie kann für viele Arbeitnehmer nicht nur Stress verringern, sondern sogar bessere Aufstiegschancen und ein Beschäftigungswachstum ermöglichen.“ Ein besonderes Augenmerk muss nun allerdings auf fundierte Einführungstaktiken, umfassende Strategien und Mitarbeiterschulungen gelegt werden.