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Mehr Geld für Azubis – aber reicht das? : Neue Mindestausbildungsvergütung seit September

Seit September 2025 gilt eine höhere Mindestausbildungsvergütung. Azubis verdienen mehr – doch Experten bezweifeln, dass das Plus wirklich reicht.

KurzmeldungenMagazin
Lesezeit 1 Min.

Seit September 2025 erhalten Auszubildende in Deutschland erstmals die angehobene gesetzliche Mindestvergütung nach dem Berufsbildungsgesetz. Sie beträgt 682 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 805 Euro im zweiten, 921 Euro im dritten und 955 Euro im vierten Jahr. Ziel der Anpassung war es, die duale Ausbildung finanziell attraktiver zu machen.

Doch trotz der nominalen Erhöhung bleiben viele Fragen offen. Ausbildungsbetriebe warnen vor steigenden Kosten, während Gewerkschaften die Maßnahme als „überfällig, aber unzureichend“ bezeichnen. In Ballungsräumen reichen die neuen Beträge kaum für Miete und Lebensunterhalt – selbst bei voller Förderung.

„Diese Reform ist ein symbolischer Schritt, aber kein Systemwechsel“, erklärt die Bildungsökonomin Dr. Lea Schreiner. „Wer die Ausbildung wirklich stärken will, muss Vergütung, Image und Perspektiven gemeinsam denken.“

Fakt ist: In Zeiten von Fachkräftemangel und Rekordzahlen unbesetzter Lehrstellen kann finanzielle Wertschätzung der Schlüssel sein – aber sie muss spürbar sein.

Die Erhöhung ist richtig, aber sie reicht nicht. Ausbildung braucht nicht nur ein Plus auf dem Konto, sondern auch ein Plus an gesellschaftlicher Anerkennung.

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