Berufsanerkennung erreicht neuen Höchststand : Deutlicher Zuwachs in Gesundheits- und Erziehungsberufen
Die Berufsanerkennung ausländischer Abschlüsse erreichte 2024 ein Rekordniveau. Besonders in Pflege-, Gesundheits- und Erziehungsberufen stiegen die Anträge stark – ein wichtiger Schritt gegen den Fachkräftemangel.
Die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse hat im Jahr 2024 ein neues Rekordniveau erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden rund 66.900 Verfahren durchgeführt – so viele wie nie zuvor. Besonders stark war der Zuwachs in Gesundheitsberufen, aber auch in Erziehung und Bildung.
Bundesbildungsministerin Karin Prien betonte anlässlich der Veröffentlichung der Zahlen: „Noch nie wurden so viele Anträge auf Anerkennung gestellt. Das zeigt: Wir gewinnen dringend benötigte Fachkräfte, vor allem in den Gesundheitsberufen, in Kitas und Schulen. Jede anerkannte Qualifikation eröffnet individuelle Chancen und ist zugleich ein Gewinn für unser Land.“
Von allen Verfahren wurde nur 1 Prozent abgelehnt. 43 Prozent der Anträge führten zu einer vollen Anerkennung, 45 Prozent zu einer Anerkennung mit Auflagen und 10 Prozent zu einer teilweisen Anerkennung. Drei Viertel aller Anträge betrafen Gesundheitsberufe, allen voran Pflegefachkräfte sowie Ärztinnen und Ärzte. Auch die Zahl der Anerkennungen im Bereich Erziehung und Bildung legte deutlich zu: Rund 2.600 Anträge von Erzieherinnen und Erziehern sowie 3.300 Anträge von Lehrkräften wurden gestellt – ein Zuwachs von bis zu 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ein besonderer Treiber des Anstiegs war die Ukraine: Mit knapp 3.500 Anträgen auf Anerkennung in Bundesberufen lag der Zuwachs hier bei 143 Prozent. Damit gehört die Ukraine mittlerweile zu den fünf wichtigsten Herkunftsländern im Anerkennungsverfahren. Auch Anträge aus Indien – überwiegend für Pflegeberufe – stiegen stark an, mit einem Plus von 50 Prozent. Traditionell hoch bleibt die Zahl der Anträge aus der Türkei.
Parallel zur Berufsanerkennung nahm auch die Zahl der Anträge auf Zeugnisbewertungen ausländischer Hochschulabschlüsse deutlich zu. Die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) verzeichnete 2024 rund 118.400 Anträge – ein Anstieg um 55 Prozent. Auch hier lag die Ukraine an der Spitze der Herkunftsländer.
Die Zahlen belegen: Immer mehr ausländische Fachkräfte wollen ihre Qualifikationen in Deutschland nutzen. Mit Blick auf den wachsenden Fachkräftebedarf, insbesondere in Gesundheit, Bildung und Erziehung, ist dies ein zentraler Baustein zur Entlastung von Arbeitsmarkt und Gesellschaft.