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Stärken, Warnungen und Handlungsspielräume : Deutschland in der OECD-Studie

Die OECD-Studie 2025 zeigt: Deutschland überzeugt mit dualer Ausbildung und steigenden Abschlüssen, bleibt aber bei Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit im Bildungssystem zurück.

KurzmeldungenMagazin
Lesezeit 1 Min.

Am 09.09.2025 legte die OECD mit „Education at a Glance – Bildung auf einen Blick 2025“ ihre aktuellen Bildungssystem-Vergleiche vor. Die Daten zeigen: Deutschland hält in mehreren Bereichen Anschluss, weist aber zugleich deutliche Defizite auf, insbesondere bei sozialer Ungleichheit und Zugangschancen.

Deutschland profitiert stark von seiner dualen Ausbildung und hat im internationalen Vergleich unter jungen Menschen gute Werte in Bezug auf Beschäftigung und Teilhabe. So ist der Anteil der jungen Erwachsenen mit tertiärem Abschluss – also Hochschul-, Fachhochschul- oder einem gleichwertigen Abschluss – im Zeitraum seit 2019 deutlich gestiegen.

Ebenso wenig fällt Deutschland zurück, wenn man die Berufsausbildung betrachtet: Junge Menschen finden mehrheitlich Anschluss an Ausbildung oder Studium.

Doch der Bericht mahnt auch: Die Bildungsnachteile aufgrund der sozialen Herkunft bleiben hartnäckig. Der Anteil jener, die ohne einen vollständigen Sekundarabschluss bleiben, ist gestiegen und liegt über dem in vielen Vergleichsländern niedrigeren Niveau.

Auch grundlegende Kompetenzen und das Risiko, vom Bildungssystem ausgeschlossen zu werden, variieren stark je nach regionalen, sozialen und finanziellen Voraussetzungen.

Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Verteilung öffentlicher Mittel und Investitionen. Obwohl Deutschland pro Studierendem über dem OECDDurchschnitt ausgibt, liegt der Anteil der Bildungsfinanzierung relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwas unter dem OECD-Durchschnitt.

Zudem sind Übergänge und Nachqualifizierungspfade noch nicht ausreichend ausgeprägt, um jene zu erreichen, die bisher weniger Bildungschancen hatten.

Die Studienautor*innen und nationale Vertreter*innen fordern daher: mehr Anstrengungen bei Chancengerechtigkeit, Ausbau von Teilqualifikationen, bessere Förderung benachteiligter Gruppen, stärkere sprachliche Unterstützung frühkindlich und in der Schule sowie Reformen, die Ausbildung und Studium noch mehr öffnen.

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