Gesundheitssystem : Selbstbeteiligung bei Arztbesuchen
CDU-Gesundheitspolitiker Hendrik Streeck schlägt eine moderate Selbstbeteiligung bei Arztbesuchen vor, um Defizite der gesetzlichen Krankenversicherung zu senken und die Finanzlage des Gesundheitssystems langfristig zu stabilisieren.
Der CDU-Gesundheitspolitiker Hendrik Streeck hat angesichts steigender Defizite im Gesundheitssystem eine stärkere finanzielle Eigenbeteiligung von Patientinnen und Patienten ins Gespräch gebracht. Ziel sei es, unnötige Praxisbesuche zu verringern und die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung zu stabilisieren.
Streeck verweist auf internationale Vergleiche: Während Menschen in Dänemark oder Frankreich im Schnitt vier- bis fünfmal im Jahr zum Arzt gehen, seien es in Deutschland rund zehn Besuche. Dies belaste die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) massiv. Eine „moderate und sozialverträgliche Selbstbeteiligung“ könne seiner Ansicht nach helfen, sogenannte Bagatellfälle zu reduzieren. Eine notwendige medizinische Versorgung solle davon nicht beeinträchtigt werden.
Die Kassen hatten im Vorjahr ein Defizit von über sechs Milliarden Euro verbucht. Die Beitragssätze stiegen daraufhin auf mehr als 17 Prozent. Ohne Gegenmaßnahmen drohe eine weitere Erhöhung. Eine von Gesundheitsministerin Nina Warken eingesetzte Expertenkommission soll ab Ende September Vorschläge zur langfristigen Stabilisierung der Finanzen erarbeiten.