Duales Studium ist eher für Kinder aus nicht-akademischen Familien
Bekannt ist, dass insgesamt Kinder aus akademischen Familien häufiger studieren als Nicht-Akademikerkinder. Anders ist das bei einem dualen Studium. Akademikerkinder mit Hochschulberechtigung haben eine um knapp 3 Prozentpunkte geringere Wahrscheinlichkeit ein duales Studium zu beginnen, als Nicht-Akademikerkinder. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), für die die Forschenden den Übergang von der Schule zur weiterführenden Bildung von Personen mit einer Hochschul- oder Fachhochschulreife betrachtet haben.
Bei Studierenden an Universitäten, hat ungefähr die Hälfte zumindest ein Elternteil mit akademischem Abschluss. Von den dualen Studierenden hat etwa ein Drittel ein Elternteil mit einem Hochschulabschluss. „Das duale Studium stellt für Kinder aus nicht-akademischen Familien eine vergleichsweise attraktive Bildungsalternative dar“, so IAB-Forscher Alexander Patzina.
Werden Akademikerkinder und Kinder, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben, mit ähnlich guten schulischen Leistungen verglichen, nehmen Akademikerkinder noch seltener ein duales Studium auf.
Anders als das Fachhochschulstudium spricht das duale Studium – ähnlich wie ein Universitätsstudium – insbesondere diejenigen Jugendlichen an, die ihre Hochschulreife auf direktem Weg am Gymnasium erworben haben. „Zudem scheint das duale Studium eher für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler attraktiv zu sein, die vermutlich auch ein Studium an einer Universität oder einer vergleichbaren Hochschule hätten aufnehmen können. Dies wirkt Ungleichheiten nicht entgegen, denn zumindest langfristig dürfte ein Universitätsstudium bessere Karrierechancen mit sich bringen“, erklärt IAB-Forscherin Carina Toussaint.
Die Studie zeigt außerdem, dass Akademikerkinder eine im Vergleich um gut 14 Prozentpunkte höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine Universität zu besuchen, und eine um gut 14 Prozentpunkte niedrigere Wahrscheinlichkeit, eine Berufsausbildung aufzunehmen, als Jugendliche, deren Eltern keinen akademischen Abschluss haben.
Die Studie beruht auf Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) und ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2023/kb2023-15.pdf.
Ein Interview mit den Autor*innen können Sie im IAB-Forum lesen: https://www.iab-forum.de/das-duale-studium-spricht-eher-bildungsaufsteiger-an.
Quelle: IAB