Betriebliche Krankenversicherung : Das höchste Gut
Die betriebliche Krankenversicherung leistet einen Beitrag zur Gesundheit der Beschäftigten – und nutzt auch dem Arbeitgeber
Der Kampf um die besten Köpfe im Lande treibt immer mehr Arbeitgeber um – und vielerorts wird sich der Kopf zerbrochen, mit welchen Extras man die guten Leute in das eigene Unternehmen locken und die vorhandene Belegschaft bei Laune halten kann. Die Palette der Nebenleistungen ist vielfältig und hat mancherorts sehr fantasievolle Züge angenommen, medienwirksames Employer Branding im Zeitalter des Fachkräftemangels ist Trumpf. Betrachtet man all diese „Goodies“ allerdings etwas genauer, so stellt sich nicht selten die Frage nach dem tieferen Nutzen. Eine tatsächlich sinnvolle und wirksame arbeitgeberseitige Zusatzleistung ist hingegen die betriebliche Krankenversicherung.
Unser wichtigstes Kapital ist die Gesundheit. Es gibt Instrumente zur Mitarbeiterbindung, welche den Erhalt der Gesundheit im Fokus haben – eines davon ist die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Diese Form der zusätzlichen Vorsorge kostet den Arbeitgeber erstaunlich kleines Geld und öffnet den nutznießenden Beschäftigten die Tür zu großen Leistungen im Dienste der Gesundheit. In einer alternden Gesellschaft wird diese mehr und mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor, wachsende Fehlzeiten sind dafür ein ernst zu nehmender Beleg. Der Abschluss einer betrieblichen Krankenversicherung kann daher einen wichtigen Beitrag dafür leisten, Wertschätzung und Zufriedenheit im Betrieb zu steigern, die Fehltage zu reduzieren und die Beschäftigten länger im Unternehmen zu halten.
Es gibt also gewichtige Argumente für Arbeitgeber, sich mit diesem Thema näher zu beschäftigen – und doch fristet die bKV im Gewimmel arbeitgeberseitiger Zusatzleistungen bis heute eher ein Schattendasein. Dabei hat die Anbieterszene ausgesprochen viel zu bieten, neue und flexible Tarife sind ganz auf die Bedürfnisse des modernen Arbeitnehmers ausgerichtet und bieten eine umfassende Vorsorge auf der Ebene von Privatpatienten.
Der Nachwuchs fehlt – pflegt die „Alten“ im Betrieb
Die demografische Entwicklung in unserem Land führt zu einem stetig wachsenden Durchschnittsalter der Bevölkerung. Die geburtenstarken Jahrgänge nähern sich dem Rentenalter und der zu erwartende Exodus wird durch die Rente mit 63 und diverse Vorruhestandsregelungen noch verstärkt. Auf der anderen Seite stehen viel zu wenig junge Menschen als Nachwuchs bereit – der Mangel an qualifizierten Fachkräften wird in den kommenden Jahren stark zunehmen. Wenn diese Lücke nicht kompensiert werden kann, drohen dramatische Umsatzeinbußen in vielen Branchen.
Was liegt also näher, als erfahrene Mitarbeiter nach Möglichkeit länger zu beschäftigen? Längst sind diesbezüglich in vielen Unternehmen bereits attraktive Angebote an die betroffenen Beschäftigten gemacht worden – und viele Betroffene können sich ein längeres Berufsleben durchaus vorstellen, wenn sie fit genug bleiben. Genau an dieser Stelle setzt die betriebliche Krankenversicherung an. Sie bietet attraktive gesundheitliche Leistungen, die gerade den Älteren zugutekommen können.
Reizthema Fehlzeiten
Der vielerorts beobachtete Anstieg von Fehlzeiten hat auch mit der zunehmenden Alterung der Menschen im Betrieb zu tun, ein Blick in diesbezügliche Statistiken gesetzlicher Krankenkassen gibt deutliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Lebensalter und Fehlzeiten. Hinzu kommt, dass ältere Beschäftigte oftmals auch länger fehlen, wenn sie einmal krank geworden sind. Doch auch jüngere Arbeitnehmer fehlen in der Tendenz häufiger, was doppelt problematisch ist: Erstens steigen dadurch die Kosten für die Krankenkassen und erhöhen zweitens das Risiko, bestimmte Aufträge oder Projekte mangels Fachpersonal nicht mehr zeitgerecht durchführen zu können.
Eine leistungsfähige betriebliche Krankenversicherung kann auch mit Blick auf Fehlzeiten helfen, denn die in vielen Tarifen angebotenen Leistungen ermöglichen etwa die Früherkennung und somit Abmilderung oder sogar Vermeidung von Erkrankungen. Hält man sich vor Augen, wie viele kostenintensive Fehltage durch diese Maßnahmen vermieden werden können, so lohnt sich eine bKV allemal.
Employer Branding
Und schließlich das berühmte Employer Branding, natürlich. Der fürsorgliche Arbeitgeber, der sich um das Wohlbefinden seiner Belegschaft sorgt, macht Punkte im Rennen um die besten Talente und sorgt auch dafür, dass die bereits im Betrieb Beschäftigten dem Unternehmen länger erhalten bleiben. Es ist schlicht ein ausgesprochen wirksames Angebot, den Arbeitnehmern zusätzliche private Krankenversicherungen zu kredenzen, welche diese als Einzelpersonen zu den Gruppentarifen der bKV niemals bekommen würden. In vielen Fällen stünde zudem eine individuelle Gesundheitsprüfung an, die nicht jeder „bestehen“ würde. Diese Prüfung wird im Rahmen der betrieblichen Krankenversicherung in der Regel ausgeschlossen.
Fazit
Tut der Arbeitgeber etwas für die Gesundheit der arbeitenden Menschen im Unternehmen, so drückt er damit seine Wertschätzung und ein hohes Verantwortungsgefühl aus. Die Beschäftigten danken ihm dies mit einem Plus an Motivation und Produktivität, sie werden seltener krank und überlegen sich eine Kündigung künftig dreimal. Zudem werden die Talente am Markt auf eine solche Firma schneller aufmerksam. Eine Investition in die Gesundheit der Belegschaft – zum Beispiel durch eine betriebliche Krankenversicherung – lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.