Banner Online Kompaktkurse für fundiertes Wissen zu neuesten Gesesetzesänderungen und Abrechnungskriterien
Artikel kostenlos lesen

Tarifverhandlungen: 2023 wurde gestritten wie noch nie

Im vergangenen Jahr haben die Tarifparteien in 20 ausgewählten Branchen besonders viel gestritten. Das zeigt eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

KurzmeldungenMagazin
Lesezeit 1 Min.

Die IW-Analyse auf Basis der hauseigenen Tarifdatenbank zeigt für die zur Untersuchung herangezogenen Jahre von 2010 bis heute, dass die Verhandlungen von 20 ausgewählten Branchen im vergangenen Jahr eskaliert sind wie noch nie. Die maximale Eskalationsstufe, die mithilfe einer siebenstufigen Skala misst, bis zu welcher Stufe ein Konflikt eskaliert (0 = Verhandlung am Tisch, 7 = Streik und Aussperrung), lag 2023 im Schnitt bei 3. Das sind 0,8 Punkte mehr als im langjährigen Durchschnitt. Der bisherige Höchstwert lag im Jahr 2015 bei 2,8. Und auch die Konfliktintensität, also die Summe der Eskalationsstufen in den beobachteten Branchen, ist mit durchschnittlich 15 Punkten je Konflikt so hoch wie nie. Zum Vergleich: 2022 lag dieser Wert nur bei 5,5. Besonders heftig wurde im vergangenen Jahr im Handel gestritten. Zwar eskalierten die Streitereien hier nie weiter als bis zu einem Warnstreik (Stufe 4), aber die Verhandlungsrunden wurden ein ums andere Mal ohne Ergebnis abgebrochen – nach wie vor haben Gewerkschaften und Arbeitgeber hier keine Lösung gefunden. Und auch im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ging es zur Sache: Hier scheiterten die Verhandlungen sogar, es folgte eine Urabstimmung (Stufe 6 auf der Eskalationsskala). Die Parteien einigten sich dann aber doch ohne Arbeitskampf.

Diesen Beitrag teilen: