Neue Technologien : Wie künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändert
Nach einer Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird künstliche Intelligenz (KI) einen großen Teil des weltweiten Arbeitsmarkts verändern. Anders als in der Vergangenheit sind danach vor allem höher qualifizierte und besser bezahlte Arbeitsplätze betroffen. Die Experten gehen aber davon aus, dass sich Chancen und Risiken durch die neue Technologie die Waage halten.
Häufig wird im Zusammenhang mit KI die Angst um den Verlust von Arbeitsplätzen geäußert. Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) stellt hierzu in einer Studie fest, dass künstliche Intelligenz derzeit noch viel zu teuer ist, um Menschen in den meisten Berufen zu ersetzen.
Auf der anderen Seite zeigt sich zurzeit bereits in der Praxis: KI kann Menschen bei der Ausübung ihrer Arbeit unterstützen und z. T. zu schnelleren und sogar noch besseren Ergebnissen führen.
Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich damit, wie künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändert.
Künstliche Intelligenz
„Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren.“1
Bedeutung von künstlicher Intelligenz für Unternehmen
Nach einer Analyse von Maximilian Feike, Bernd Bienzeisler und Jens Neuhüttler, die unter dem Titel „Künstliche Intelligenz aus Sicht von Unternehmen“ vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) veröffentlicht wurde, lässt sich die Bedeutung von KI in den befragten Unternehmen in drei Gruppen unterscheiden:
1. Die KI-Anfänger
Dies sind Unternehmen, für die der Einsatz von KI zurzeit noch nicht in Frage kommt. Sie haben sich daher auch noch nicht aktiv mit dem Thema künstliche Intelligenz beschäftigt.
2. Das KI-Mittelfeld
Diese Unternehmen beschäftigen sich bereits aktiv mit künstlicher Intelligenz. Sie haben die Vorteile eines KI-Einsatzes geprüft, diskutieren deren Einsatz oder nutzen bereits externe KI-basierte Tools.
3. Die KI-Vorreiter
Unternehmen aus dieser Gruppe setzen mindestens schon eine eigene KI-basierte Anwendung ein oder bereiten deren Einführung zurzeit vor.
Nach der Studie zählen 67 Prozent der befragten Unternehmen zum sogenannten KI-Mittelfeld. 19 Prozent sind als KI-Beginner und 14 Prozent als KI-Vorreiter einzuordnen.
Ein weiteres Analyseergebnis ist: Während sich die kleineren Unternehmen überwiegend mit dem Einsatz- und den Umsetzungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz beschäftigen, sind viele mittlere und große Unternehmen bereits dabei, KI in ihre Produkte und Leistungsprozesse zu integrieren.
Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz
Die Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz sind vielfältig.
Nach einer Erhebung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) wird künstliche Intelligenz in der Branche der Informations- und Kommunikationstechnologien z. B. bei Übersetzungen, Zusammenfassungen und beim Verfassen von Texten und Produktbeschreibungen eingesetzt. Zudem wird KI zur Bildbearbeitung sowie zur Erstellung von Präsentationen und zum Schreiben von Programmiercodes verwendet.
Nach Auffassung des Bundesverbands deutscher Banken kann künstliche Intelligenz im Bankwesen beim Risikomanagement, der Identifizierung von Geldwäsche sowie beim Wertpapierhandel und bei Chatbots eingesetzt werden.
Bei Versicherungen wird KI nach Einschätzung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft insbesondere bei der
Kundenbetreuung und bei der Schadensregulierung genutzt.
Mehrwerte von künstlicher Intelligenz
Die Unternehmen, die künstliche Intelligenz nutzen oder sich zumindest bereits aktiv damit beschäftigen, versprechen sich davon vor allem beschleunigte Prozesse, eine Entlastung ihrer Mitarbeiter und die Senkung von Kosten.
Unternehmen, die sich bislang noch gar nicht mit dem Thema KI beschäftigen, schätzen dabei den Nutzen von KI geringer ein als Unternehmen, die den Einsatz von KI-Lösungen bereits planen. Hier müssen in den meisten Fällen erst Anwendungsmöglichkeiten gefunden werden. Dies bestätigt auch die vom Fraunhofer IAO veröffentlichte Studie.