Eurobarometer : EU-Bürger wollen eine stärkere EU
Die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union (EU) blicken zunehmend optimistisch in die Zukunft und wollen angesichts der globalen Herausforderungen eine EU, die stärker und unabhängiger ist. Das geht aus dem neuen Standard-Eurobarometer hervor. Für die repräsentative Umfrage wurden in allen Mitgliedstaaten im April 26.399 Menschen persönlich befragt, 1.559 davon in Deutschland.
Mehr als drei Viertel der Europäerinnen und Europäer (77 Prozent) befürworten eine gemeinsame Verteidigungs-und Sicherheitspolitik der EU-Länder. Gut sieben von zehn EU-Bürgerinnen und Bürgern (71 Prozent) sind der Ansicht, dass die EU ihre Kapazitäten zur Herstellung militärischer Ausrüstung ausbauen muss. 69 Prozent sind für eine gemeinsame Außenpolitik der Mitgliedstaaten.
Die Wahrnehmung der Lage der europäischen Wirtschaft hat sich seit dem letzten Herbst verbessert: 47 Prozent der Befragten bewerten sie nun als „gut“, das ist der höchste Stand seit 2019. 45 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern glauben, dass die Wirtschaftslage in Europa in den nächsten zwölf Monaten stabil bleibt. Der positive Trend spiegelt sich auch in der anhaltend hohen Unterstützung für die Gemeinschaftswährung Euro wider, sowohl in der EU insgesamt (70 Prozent) als auch im Euro-Währungsgebiet (78 Prozent). 39 Prozent der Deutschen bewerten die wirtschaftliche Lage in der EU als gut, die Sicht auf die Lage in Deutschland wird von 42 Prozent als positiv beschrieben.
Im Vorfeld der Europawahl sagten fast drei Viertel (74 Prozent), dass sie sich als Bürgerinnen und Bürger der EU fühlen. Das ist der höchste Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten. 62 Prozent sehen mit Optimismus auf die Zukunft der EU. Auch das Vertrauen der Menschen in die EU hat zugenommen, es liegt nun bei 49 Prozent, das Vertrauen in die nationalen Regierungen hingegen nur bei 33 Prozent. Fast sechs von zehn EU-Bürgerinnen und Bürgern sind mit der Funktionsweise der Demokratie in der EU (57 Prozent) und in ihrem Land (58 Prozent) zufrieden.


