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Unerlässlich durch staatliche Digitalisierung : Cloud-Lösungen in der Entgeltabrechnung

Der Staat ist Treiber der Digitalisierung. Vor zehn Jahren hätte diese Aussage vermutlich dem einen oder anderen ein süffisantes Lächeln ins Gesicht gezaubert. 2024 steckt dahinter keine Ironie, sondern Realität. Während Deutschland gerade mit der Einführung der E-Rechnungspflicht ab 2025 beschäftigt ist, hat der Staat längst bewiesen, dass er in Sachen Digitalisierung mehrere Gänge nach oben schaltet.

Lesezeit 6 Min.
Eine 3D-Illustration eines wolkenförmigen Objekts auf einer digitalen Plattform symbolisiert Cloud-Computing und Entgeltabrechnung. Der Hintergrund zeigt ein verschwommenes Gittermuster mit blauen Akzenten, das Netzwerkkonnektivität und nahtlosen Datenaustausch suggeriert.
Foto: Tackey/stock.adobe.com

Stichwort A1-Bescheinigung. Unternehmen suchen vor allem in der Entgeltabrechnung nach Lösungen, um dieser transformatorischen Herausforderung gerecht zu werden, ohne dabei an Datensicherheit einzubüßen. Wie die Cloud dabei helfen kann? Ein Überblick!

Integration und Vernetzung staatlicher Systeme

Wer erinnert sich noch an die Einkommensteuererklärung auf Papier? Mit der zunehmenden Digitalisierung von staatlichen Prozessen gehört ELSTER oder das elektronische Meldeverfahren für Sozialversicherungen (DEÜV) längst zum Alltag. Papierformulare wirken dagegen wie Antiquitäten aus vergangener Zeit. Unternehmen müssen heutzutage sicherstellen, dass ihre Systeme nahtlos mit diesen Plattformen vernetzt sind. Cloudbasierte Entgeltabrechnungslösungen bieten eine ideale Grundlage für diese Integration. Sie ermöglichen eine reibungslose Anbindung, sodass Unternehmen schnell und unkompliziert die erforderlichen Meldungen abgeben können.

Die Lizenz zu mehr Effizienz

Die Automatisierung von Prozessen in der Entgeltabrechnung durch Cloud- Lösungen trägt erheblich zur Minimierung menschlicher Fehler bei. In traditionellen, manuellen Systemen kann jeder Eingabefehler, jede vergessene Änderung von Steuer- oder Sozialversicherungsrichtlinien gravierende Konsequenzen für die Abrechnung und letztlich die gesamte Compliance nach sich ziehen. Cloudbasierte Systeme bieten eine präzise und zuverlässige Alternative, indem sie den gesamten Prozess von der Datenerfassung bis zur Berechnung durch automatisierte Algorithmen unterstützen.

Sicherheit und Datenschutz

Gerade im Bereich der Entgeltabrechnung, der mit hochsensiblen personenbezogenen Daten arbeitet, spielt der Datenschutz eine zentrale Rolle. Cloud-Anbieter sind verpflichtet, höchste Sicherheitsstandards einzuhalten, um die Daten ihrer Kunden zu schützen. Durch moderne Verschlüsselungstechniken, regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Notfallpläne für den Fall von Cyberangriffen bieten Cloud-Lösungen ein heutzutage höheres Maß an Sicherheit als viele lokal gehostete Systeme. Gleichzeitig gewährleisten sie die Einhaltung der Datenschutz- Grundverordnung (DS‑GVO) und anderer nationaler Bestimmungen. Wichtig: Unternehmen sollten hier auf entsprechende Gütesiegel beziehungsweise gängige Zertifizierungen achten.

Skalierbarkeit und Flexibilität

Ein weiterer wesentlicher Vorteil von Cloud-Lösungen in der Entgeltabrechnung ist ihre Skalierbarkeit. Unternehmen können ihre Systeme flexibel an die Anzahl der Mitarbeiter oder an spezifische Anforderungen anpassen. Dies ist besonders wichtig, da staatliche Anforderungen, wie beispielsweise Meldepflichten, je nach Unternehmensgröße oder Branche variieren. Cloudbasierte Systeme lassen sich problemlos erweitern oder verkleinern, ohne dass große Investitionen in die IT-Infrastruktur notwendig werden.

Kosteneffizienz und Ressourcenschonung

Cloud-Lösungen sind in der Regel kostengünstiger als On-Premise-Lösungen, da keine teure Hardware oder umfassende IT-Ressourcen erforderlich sind. Unternehmen zahlen in der Regel nur für die Dienste, die sie tatsächlich nutzen, und profitieren von einer zentralen Wartung und Pflege der Systeme durch den Cloud-Anbieter. Gerade in Zeiten zunehmender staatlicher Regulierungen und Meldepflichten sparen Unternehmen so wertvolle Ressourcen und können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Software- Hersteller kombinieren heutzutage häufig On-Premise- mit Cloud- Anwendungen. Auch diese Variante ist für viele Unternehmen attraktiv.

Mobiles Arbeiten und dezentrale Strukturen

Mit der Digitalisierung des Staates geht oft eine Flexibilisierung der Arbeitswelt einher. Cloud-Lösungen ermöglichen den ortsunabhängigen Zugriff auf die Entgeltabrechnungssysteme, sodass HR-Mitarbeiter von überall aus arbeiten können – sei es im Homeoffice oder von einem anderen Standort. Diese Flexibilität wird immer wichtiger, da viele Unternehmen auf hybride Arbeitsmodelle setzen.

Durch die zentrale Verfügbarkeit der Daten in der Cloud können alle Mitarbeiter jederzeit auf aktuelle Informationen zugreifen, was die Zusammenarbeit im Team erleichtert. Durch die Berücksichtigung dieser Punkte stellen Unternehmen sicher, dass sie einen Cloud-Anbieter wählen, der nicht nur ihre aktuellen Anforderungen in der Entgeltabrechnung erfüllt, sondern auch für zukünftige Herausforderungen und staatliche Digitalisierungsanforderungen gerüstet
ist.

Checkliste

Worauf sollten Anwender bei der Wahl entsprechender Cloud-Lösungen achten?

1. Sicherheit und Datenschutz

DS‑GVO-Konformität: Entspricht der Anbieter den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DS‑GVO)?

Datenverschlüsselung: Bietet der Anbieter eine starke Verschlüsselung für die Speicherung und Übertragung von Daten?

Zertifizierungen: Hat der Anbieter Zertifikate wie ISO 27001, die hohe Sicherheitsstandards belegen? Ist der Anbieter ITSG-zertifiziert? Verfügt er über ein GKV-Zertifikat?

Rechenzentrumslage: Wo befinden sich die Rechenzentren? (Deutsche Rechenzentren sind vorteilhaft für die DS‑GVOKonformität.)

2. Funktionalität und Integration

Anbindung an staatliche Systeme: Unterstützt die Cloud-Lösung eine reibungslose Integration mit staatlichen Plattformen (z. B. ELSTER, DEÜV)?

Modularität: Kann die Lösung an individuelle Unternehmensanforderungen angepasst werden?

Automatische Updates: Werden gesetzliche Änderungen (z. B. Steuer- oder Sozialversicherungssätze) automatisch implementiert?

Schnittstellen: Sind Schnittstellen zu anderen Systemen im Unternehmen (HR, Enterprise Resource Planning (ERP), Finanzbuchhaltung) vorhanden?

3. Skaliserbarkeit und Flexibilität

Skalierbarkeit: Ist die Lösung flexibel genug, um sich an wachsende oder schrumpfende Mitarbeiterzahlen anzupassen?

Internationalität: Unterstützt der Anbieter mehrere Länder und Währungen, falls das Unternehmen international tätig ist?

Zukunftssicherheit: Bietet der Anbieter Technologien und Innovationen, die mit den Anforderungen der Zukunft Schritt halten?

4. Benutzerfreundlichkeit

Bedienbarkeit: Ist die Benutzeroberfläche intuitiv und einfach zu bedienen?

Mobile Verfügbarkeit: Können die Anwendungen auch mobil genutzt werden (z. B. über Apps oder Webbrowser)?

Schulungen und Support: Bietet der Anbieter Schulungen und einen umfassenden Kundensupport an?

5. Kosten und Vertragsgestaltung

Preismodell: Ist das Preismodell transparent? Gibt es versteckte Kosten?

Kosten pro Nutzer: Werden die Kosten pro Mitarbeiter oder nach Nutzungsvolumen berechnet?

Vertragslaufzeit: Wie flexibel sind die Vertragslaufzeiten? Gibt es lange Bindungen?

Skalierbare Preisgestaltung: Ist das Preismodell anpassbar, wenn das Unternehmen wächst oder schrumpft?

6. Sicherheits- und Notfallmanagement

Notfallpläne: Verfügt der Anbieter über einen umfassenden Notfall- und Wiederherstellungsplan für den Fall eines Systemausfalls oder eines Cyberangriffs?

Backup-Lösungen: Werden regelmäßige Backups der Daten durchgeführt, und wie sind diese gesichert?

Zugriffskontrollen: Wer hat Zugriff auf die Daten? Gibt es mehrstufige Authentifizierungsmethoden (z. B. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA))?

7. Anbieterreputation und Erfahrungsberichte

Kundenerfahrungen: Gibt es positive Erfahrungsberichte oder Referenzen von bestehenden Kunden, insbesondere aus ähnlichen Branchen?

Marktposition des Anbieters: Wie lange ist der Anbieter schon am Markt, und wie groß ist sein Kundenstamm?

Innovationsfähigkeit: Ist der Anbieter bekannt für technologische Innovationen und Weiterentwicklungen?

8. Service-Level-Agreement (SLA)

Verfügbarkeitsgarantie: Welche Verfügbarkeitsrate garantiert der Anbieter (z. B. 99,9 Prozent Uptime)?

Reaktionszeit bei Problemen: Wie schnell reagiert der Support auf Anfragen oder Ausfälle?

Leistungsversprechen: Sind die zugesicherten Leistungen im SLA klar definiert?

9. Datentransfer und -hoheit

Datenmigration: Bietet der Anbieter Unterstützung bei der Migration bestehender Daten in die Cloud-Lösung?

Datenhoheit: Behalten Anwender die volle Kontrolle über ihre Daten, und wie einfach ist es, diese im Bedarfsfall zurückzubekommen?

Datenlöschung: Welche Prozesse gibt es zur sicheren Löschung der Daten nach Vertragsende?

10. Zusätzliche Dienstleistungen und Extras

Beratung und Implementierung: Bietet der Anbieter Unterstützung bei der Implementierung der Lösung?

Individuelle Anpassungen: Gibt es Möglichkeiten, die Lösung an spezielle Unternehmensanforderungen anzupassen?

Zukünftige Updates und Weiterentwicklungen: Werden neue Funktionen und Updates regelmäßig und ohne zusätzliche Kosten integriert?

Fazit

Cloud-Lösungen als Schlüssel zur digitalen Transformation der Entgeltabrechnung

Die fortschreitende Digitalisierung des Staates stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, eröffnet jedoch gleichzeitig Chancen zur Effizienzsteigerung. Cloud-Lösungen in der Entgeltabrechnung bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die es Unternehmen ermöglichen, sich optimal auf die neuen Anforderungen einzustellen. Von der nahtlosen Integration staatlicher Systeme über den Echtzeit-Zugriff auf aktuelle Daten bis hin zu Sicherheit und Flexibilität: Cloud-Lösungen sind ein unverzichtbares Werkzeug, um den modernen Anforderungen in der Entgeltabrechnung gerecht zu werden.

Für Unternehmen, die in einer zunehmend digitalisierten Welt wettbewerbsfähig bleiben wollen, führt daher kein Weg an der Einführung cloudbasierter Lösungen vorbei.

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