Junge Entgeltabrechner : Freude an der Arbeit
LOHN+GEHALT sprach mit Jannis Leider, Fachkraft für Entgeltabrechnung bei adata in Verden an der Aller, über die Besonderheiten seines Berufes, seine Motivation im Job und seinen Blick auf die Zukunft der Branche.
Herr Leider, man kann Entgeltabrechnung in Deutschland nicht durch eine eigene Berufsausbildung erlernen. Welchen Beruf haben Sie ursprünglich gelernt und wie wurden Sie zum Entgeltabrechner?
Im Jahr 2014 habe ich meine Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation abgeschlossen. Trotz oder gerade wegen mehrerer befristeter Verträge bei verschiedenen Arbeitgebern und etlichen Einsatzbereichen in der Verwaltung habe ich das Interesse an der Arbeit mit Zahlen und technischen Anforderungen behalten und mir privat neue Kenntnisse angeeignet. Bei der Firma adata habe ich endlich die Chance auf eine langfristige Beschäftigung erhalten. Die Tätigkeit fordert mich immer wieder heraus, und gerade das ist für mich der Spaß an der Arbeit. Ich freue mich, täglich Neues lernen zu können.
Das Feld der Entgeltabrechnung ist komplex, die nötigen Fortbildungen sind zahlreich. Wie haben Sie sich Ihr Wissen angeeignet und wie halten Sie sich auf dem Laufenden?
Als Quereinsteiger im Bereich der Entgeltabrechnung hatte ich zu Beginn meiner Beschäftigung bei adata nur wenige Grundkenntnisse, eigentlich nur die, die innerhalb meiner Ausbildung als Bürokaufmann angeschnitten werden. Schnell wurde aber klar, dass in der Ausbildung kaum Kenntnisse vermittelt werden, die für die Ausführung einer Entgeltabrechnung ausreichend sind. Daher war für mich der erste Schritt, mir mit Hilfe eines Fachbuches Grundkenntnisse der Entgeltabrechnung zu erwerben und diese durch Wiederholung zu festigen. Da das Feld einer Abrechnung bei der Bruttolohnfindung angefangen sehr komplex ist, werden bei adata regelmäßig interne Schulungen durchgeführt, hier kann ich vom Wissen der erfahrenen Kollegen profitieren.
Welches ist Ihre Kernmotivation, in dieser Sparte zu arbeiten?
Die Motivation, jeden Tag aufs Neue mit Spaß an die Arbeit zu gehen, ziehe ich aus der Abwechslung, die dieser Bereich mit sich bringt. Jede Abrechnung für sich ist einzigartig. Jeder Kunde, für den die Abrechnung im Rechenzentrum durchgeführt wird, hat seine Vorstellungen von Auswertungen und Vorgehensweisen. Diese individuellen Wünsche mit Excel oder Power BI in Verbindung mit dem Datawarehouse für unsere Kunden umzusetzen, ist beispielsweise eine große Motivation für mich.
Halten Sie Ihren Job für zukunftsfähig?
Was berufliche Perspektiven angeht, mache ich mir zurzeit wenig Sorgen. Mitarbeiter, die Erfahrungen in der Entgeltabrechnung vorweisen können, werden überall gesucht, und das wird auch zukünftig so sein.
Wenn Sie entscheiden könnten: Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen, um die Entgeltabrechnung in Deutschland einfacher und transparenter zu machen?
Eine erste Maßnahme wäre schon, die Prozesse genauso wie die Buchhaltung intensiver in den kaufmännischen Ausbildungsberufen zu integrieren und zu behandeln. Langfristig wäre ein eigener Ausbildungsberuf wünschenswert.
Jedes Kind hat einen Traumberuf. Welchen hatten Sie?
Ich habe immer einen Beruf angestrebt, der viel mit Zahlen und Auswertungen zu tun hat und im besten Fall auch technische Aspekte aufzuweisen hat. Dass diese Wünsche bei der Firma adata alle erfüllt werden, ist natürlich perfekt für mich.
Herr Leider, ich bedanke mich für dieses Gespräch.