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Der richtige Weg in die Digitalisierung : 6 Trends — 6 Gründe für die digitale Personalabrechnung

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen treiben gegenwärtig die Digitalisierung voran. Darin liegen für die Personalabrechnung große Chancen, die positive Effekte für das ganze Unternehmen nach sich ziehen. Um diese jedoch zu realisieren, müssen Entgelt-Profis verstehen, was hinter diesen Trends steckt und weshalb digitale Lösungen dabei ihr bester Verbündeter sind.

Lesezeit 4 Min.

Digitale Technologien verändern die Arbeit von Menschen und Unter­nehmen. Dieser Wandel, den wir als die digitale Transformation kennen, ermöglicht Unternehmen Wettbe­werbsvorteile, höhere Effizienz und Kostensenkungen. Das gilt auch für den Bereich der Entgeltabrechnung. Wollen Abrechnungsverantwortli­che dabei nicht durch verpasste Chan­cen den Anschluss verlieren, müssen sie alle aktuellen Trends kennen, die die möglichst digitale Abrechnung von Mitarbeitern erfordern.

Weil Mitarbeiter flexibel arbeiten möchten!

Die Corona-Pandemie brachte dem Homeoffice den Durchbruch. Für die Personalabrechnung bedeutet das: Zum einen müssen Lohn-Sachbearbei­ter auch außerhalb des Personalbüros allen Abrechnungspflichten nachkom­men können. Zum anderen müssen sie damit rechnen, dass die abzurech­nenden Kollegen seltener im Büro erscheinen.

Betriebe, die Personalakten in Schrän­ken verwalten oder die monatlichen Abrechnungen im Haus verteilen, sahen schon vor der Pandemie alt aus. Remote Work ist ein Trend, der zen­trale Datenhaltung in digitaler Form und elektronische Abrechnungspro­zesse erfordert. Moderne Arbeitgeber mit digitalen Personalakten, Urlaubs­anträgen und Lohnabrechnungen können ihren Lohn-Fachkräften ein flexibles Arbeitsumfeld bieten, bei dem die Entgeltabrechnung für alle Beteiligten entspannt auch ohne Büro­präsenz funktioniert.

Positiver Nebeneffekt: Fällt eine Lohn-Fachkraft unerwartet aus, kann Ersatz viel leichter einspringen.

6 Trends – 6 Gründe
6 Trends – 6 Gründe

Weil Lohn-Fachkräfte rar sind!

Den Fachkräftemangel kennt jedes Personalbüro. Auch, weil Lohn-Fach­kräfte selbst betroffen sind. Für Unter­nehmen, die ihre Lohnbuchhaltung selbst machen, rächen sich jetzt inef­fiziente Abrechnungsprozesse. Wert­volle Kapazitäten verpuffen – und das jeden Monat aufs Neue. Der Fach­kräftemangel bei den Lohnbuchhal­tern erfordert deshalb die Befreiung vorhandener Lohn-Fachkräfte von papierbasierten Prozessen und Rou­tine-Tätigkeiten. Diese können heute moderne Software-Lösungen über­nehmen, insbesondere wenn sie Per­sonalabrechnung und -verwaltung in einem System vereinen. Digitale Lösungen tragen so dazu bei, dass sich Lohn-Fachkräfte wieder mehr auf ihre eigentlichen Kernkompeten­zen fokussieren können. Einem der­art modernen Arbeitgeber halten Lohn-Fachkräfte in der Regel auch länger die Treue.

Weil der Staat es diktiert!

Auch staatliche Ämter oder Behörden setzen immer mehr auf den Einsatz moderner Technologien und elektro­nischer Medien in der Kommunikation mit Bürgern und Unternehmen.

Auf diese Weise setzt der Staat digi­tale Standards – und wird so zu einem Treiber der Digitalisierung. Promi­nente Beispiele sind die A1-Bescheini­gung, das Zahlstellen-Meldeverfahren sowie die Anträge nach Aufwendungs­ausgleichsgesetz (AAG): Für Anträge und Meldungen gibt es das digitale Tool sv.net.

Wer hier keine leistungsstarke Lohn-Software im Einsatz hat, muss auf das Tool der Sozialversicherun­gen zurückgreifen. Ist das Melde- und Bescheinigungswesen in die Lohn-Software integriert, erfolgt die gesamte Kommunikation mit den Sozialversicherungen direkt aus dem System des Abrechners heraus. Das ermöglicht die Automatisierung vieler Arbeitsschritte und verhindert zudem Übertragungsfehler.

Weil wir unsere Umwelt lieben!

Proteste wie „Fridays for Future“ zeu­gen vom Trend zu mehr Ökologie und Nachhaltigkeit. Deshalb gehört ein grünes Image für Unternehmen mitt­lerweile zum guten Ton. Bei der Per­sonalabrechnung sendet nachhaltiges Handeln ein wichtiges Signal an die ganze Belegschaft. Personalakten, Urlaubsanträge oder die monatlichen Abrechnungen – hier gibt es ein hohes Potenzial, die eigene Umweltbilanz zu verbessern. Digitale Lösungen sind der Schlüssel zum (fast) papierlosen Personalbüro.

Das Arbeiten mit weniger Papier spart nicht nur Holz, Wasser, Energie und CO2ein, Personalabrechner profitie­ren durch die Digitalisierung zusätz­lich von effizienteren Arbeitsabläufen, geringeren Kosten und weniger Platzbedarf.

Weil Routine automatisiert wird!

Wie zu Zeiten der Industrialisierung die Maschinen, nehmen im digitalen Zeitalter zunehmend IT-Systeme mit künstlicher Intelligenz dem Menschen Aufgaben ab. Automatisieren lässt sich jedoch nur das, was zuvor digitalisiert wurde.

Moderne HR-Programme können ein­fache Tätigkeiten wie die Übernahme von Daten aus anderen Systemen, das Befüllen von Formularfeldern oder abschließende Lohntätigkeiten ganz oder teilweise übernehmen. Die Auto­matisierungsmöglichkeiten machen es für Personalbüros daher attraktiv, auf integrierte Lösungen für die Per­sonalabrechnung und -verwaltung zu setzen, um Prozesse möglichst zu 100 Prozent in einem einzigen digita­len System abzuwickeln. So können Lohn-Fachkräfte ihre Zeit für komple­xere Abrechnungsthemen verwenden.

Weil Personendaten heilig sind!

Beinahe alle Angaben auf einer Lohn­abrechnung sind als personenbezo­gene Daten zu werten. Entsprechend groß ist die Sorge, dass Abrechnungs­daten oder -dokumente in die falschen Hände geraten. Es drohen Bußgelder und Vertrauensverlust der Mitarbei­ter. Papier entpuppt sich hier abermals als Risiko. Orte wie Büros, Schränke, Drucker, Kopierer oder die Hauspost sind neuralgische Punkte für Daten­verlust oder die Einsicht Nichtberech­tigter. Ohne digitale Lösungen können Entgeltabrechner die gültigen Daten­schutzbestimmungen heute praktisch nicht mehr einhalten. Nur mit klaren Zugriffs- und Bearbeitungsberech­tigungen und einem Monitoring der Aufbewahrungs- und Löschfristen gelingt deren Einhaltung ohne grö­ßeren Aufwand. Auch bei der Abrech­nungszustellung gibt es in Zeiten von Remote Work zu einer sicheren elektronischen Bereitstellung keine Alternative.

Das Gebot für Entgelt-Profis: Die Chancen nutzen!

Wenn Entgelt-Profis diese sechs Trei­ber der Digitalisierung in der Personal­abrechnung verstehen, können sie diese Entwicklungen zu ihrem Vorteil nutzen. Mit den passenden digitalen Werkzeugen gestalten sie dann Abrechnungsprozesse effizienter, erfüllen leichter Datenschutzanforderungen und begegnen dem Fach­kräftemangel entspannter.

Christoph Buluschek, Leiter Accountma­nagement & Produktmarketing, Agenda

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