Compensation & Benefits : „Gesucht: Nachhaltige Arbeitgeber“
Nachhaltigkeit durchzieht alle Bereiche unseres Lebens und Wirtschaftens. Immer mehr Menschen engagieren sich in ihrem privaten Alltag und wünschen sich gleiches Engagement auch seitens ihrer Arbeitgeber. Für HR bedeutet das: Nachhaltigkeit sollte auch für Mitarbeitende in Unternehmen mitgedacht und umgesetzt werden. Doch was müssen Arbeitgeber leisten, um den hohen Erwartungen potenzieller und bestehender Mitarbeitenden gerecht zu werden?

Ein Großteil der Mitarbeitenden wünscht sich Arbeitgeber, die Umwelt, Ressourcen und Nachhaltigkeit im Blick haben. Dies bestätigt eine Online-Umfrage von StepStone und dem Handelsblatt Research Institute (HRI).
Drei von vier Befragten ist es wichtig, dass Nachhaltigkeit bei ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber einen hohen Stellenwert hat. Unternehmen müssen folglich mitziehen und eine „grünere“ Employer Brand schaffen. Zudem nicht unerheblich: In einem arbeitnehmerfreundlichen sowie von Fachkräftemangel geprägten Markt können sich Bewerber:innen die fairsten und nachhaltigsten Unternehmen aussuchen. Alle anderen haben im Wettbewerb um die qualifiziertesten Talente das Nachsehen. So sollte CSR (Corporate Social Responsibility), auch aus ökonomischer Überlegung, ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie sein.
Gefordert: ein nachhaltiger Benefit-Mix
Eine gute Stellschraube für HR, ein „grünes Mindset“ zu implementieren, ist das unternehmenseigene Benefit-Programm. Dieses gilt es grundsätzlich in regelmäßigen Abständen auf den Prüfstand zu stellen. Welche Mitarbeiter-Benefits kommen (noch) gut an? Passen die angebotenen Benefits zu den Unternehmenswerten? Da sich derzeit viele Lebensbereiche wandeln, bieten sich insbesondere folgende Anknüpfungspunkte an:
Mobilität – Längst sind Statussymbole wie ein Dienstwagen oder der eigene Firmenparkplatz passé. Arbeitgeber überzeugen heute stattdessen mit Leasing-Bikes, Zuschüssen für den öffentlichen Nahverkehr oder einem flexiblen Mobilitätsbudget. Eine grüne Alternative, wenn nicht auf Autos verzichtet werden kann, ist eine Dienstwagenflotte überwiegend bestehend aus Elektroautos. Auch der Arbeitsort ist in den letzten Jahren in den Fokus gerückt. Homeoffice, mobiles Arbeiten oder flexible Arbeitszeitmodelle schaffen nicht nur eine größere Flexibilität für Mitarbeitende, sondern auch eine Kosten- und Zeitersparnis. Zudem führen kürzere Arbeitswege und weniger Dienstreisen zu einer erheblichen Reduzierung von CO2-Emissionen und schonen die Umwelt.
Gesundheit – Auch die Mitarbeitergesundheit sollte HR unbedingt im Blick haben. So sind gesündere Mitarbeitende kreativer, leistungsstärker und produktiver. Dies wiederum führt zu einem gesteigerten Wohlbefinden, festigt die Identifikation mit und die Bindung an den Arbeitgeber, während sich Fehlzeiten minimieren. Unternehmen, die Wert auf die Gesundheit ihrer Belegschaft legen, können nicht nur langfristig Rekrutierungskosten senken, sondern auch ihre Produktivität und Wirtschaftlichkeit steigern.
Ernährung – Immer mehr Menschen achten auf eine gesunde Ernährung und entscheiden sich für eine vegetarische oder gar vegane Lebenseinstellung. Unternehmen punkten hier als Arbeitgeber, wenn sie dem grünen Lebensstil ihrer Mitarbeitenden Rechnung tragen und zusätzlich ein Veggie-Menü in der Betriebskantine anbieten, die Hafermilch ganz selbstverständlich an der Bürokaffeemaschine steht oder ein Verpflegungszuschuss für das Essen aus dem heimischen Biomarkt angeboten wird.

Mehr Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag
Oftmals sind es die kleinen Dinge, die etwas bewegen. So lässt sich der Unternehmensalltag meist schon mit geringem Einsatz grüner gestalten. Die vielfältigen Maßnahmen reichen von einer konsequenten Mülltrennung bis hin zu Stromsparmaßnahmen im Büro. Einen Schritt weiter gehen Betriebe, die auf energieeffiziente Bürogebäude, regulierte Heizungen, den Einsatz von Ökostrom oder Büromöbel aus nachhaltiger Produktion achten. Nicht zuletzt bringt die Umsetzung grüner Maßnahmen (Stromsparen etc.) auch konkrete Ersparnisse mit sich.
Eine attraktive Möglichkeit für Mitarbeitende, selbst aktiv zu werden, bieten sogenannte CSR-Events. Dies kann eine regelmäßig veranstaltete Tauschbörse für Kleidung oder gebrauchte Bücher sein, aber auch das gemeinsame Gestalten von Grünflächen. Ebenfalls denkbar ist ein Zeitbudget, welches von Mitarbeitenden für eigens gewählte Projekte in den Bereichen Gesellschaft, Umwelt und Fortschritt eingesetzt werden kann. Nicht zuletzt senden Unternehmen im Recruiting die richtigen Signale, wenn beispielsweise erste Bewerbungsrunden per Videocalls stattfinden, ausschließlich digitale Bewerbungsunterlagen verlangt werden oder Vertragsunterlagen digital per Docu-Sign verschickt werde.
An Nachhaltigkeit führt kein Weg vorbei
Ansätze für eine grünere Employer Brand und mehr Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag gibt es viele. Wichtig jedoch: Die Maßnahmen sollten bereits bei einem gemeinsamen Werteverständnis zwischen Organisation und (potenziellen) Mitarbeitenden ansetzen. Nachhaltiges Engagement ist zudem kein Sprint, sondern ein Marathon. Nur diejenigen, die Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in ihren Unternehmen verankern und in konkrete Maßnahmen überführen, profitieren. Erfolgreich sind Arbeitgeber zudem, wenn die angebotenen Benefits zur Unternehmenskultur, den Produkten oder Dienstleistungen passen und tatsächlich gelebt werden.
Der 50-Euro-Sachbezug: flexibel, regional, nachhaltig
Der 50-Euro-Sachbezug zählt zu den beliebtesten Benefits unter Mitarbeitenden, denn sie profitieren monatlich von einem steuer- und sozialabgabenfreien Gehaltsextra. Unternehmen, die den Sachbezug in Form von wiederaufladbaren Gutscheinkarten gewähren, setzen auf eine unkomplizierte Lösung, die einen attraktiven Anreiz für (potenzielle) Mitarbeitende schafft und sich positiv auf die Mitarbeiterbindung auswirkt. Dies bestätigt auch eine aktuelle IPSOS-Studie. Auf Platz eins sehen die befragten Studienteilnehmer hier die Ticket Plus® City von Edenred. Diese ist nicht nur rechtskonform, indem sie sich anhand von zweistelligen Postleitzahlgebieten nutzen lässt. Punkten kann die Karte insbesondere auch durch ihre vielseitigen und flexiblen Einsatzmöglichkeiten: ob für den Einkauf im (Bio-) Supermarkt um die Ecke, die Tankfüllung oder beim Besuch im Restaurant.
Lucia Ramminger, Director Human Resources, Edenred Deutschland